2016-01-26

Veränderung.

Am 14.08.2015, vor fast einem halben Jahr stieg ich in aller früh in das Flugzeug von Dresden nach Frankfurt, nachdem ich mich von vielen Menschen für ein Jahr verabschiedet hatte! Es war nicht klar, was dort auf mich zukommen wird, was das ganze nächste Jahr bringen wird. In Frankfurt kam mir zum erstem Mal das Gefühl auf, etwas hinter mir gelassen zu haben und einen neuen Abschnitt.. Nein! Ein ganz neues Leben zu beginnen!

Seit dieser Zeit habe ich mich schon unheimlich verändert. Die ganzen Dinge die geschehen sind, dieses Leben verändert mich. Jeden Tag. Jede Minute und jede Sekunde. Viele Dinge bekomme ich selber nicht wirklich mit, mir wird es von irgendjemandem gesagt. Aber die Sachen, die ich an mir selbst bemerke, will ich euch kurz erzählen. Wenn ihr auch Austauschschüler seid, schreibt doch in die Kommentare, was ihr an euch so festgestellt habt! :)

Das erste, was ich euch gerne mitteilen möchte, ist der Punkt des Aussehens. Am Anfang hätte ich immer gedacht, das ich meinem Stil treu bleiben werde, egal was kommt. Ich war recht Hippie und hatte so wenig wie möglich MakeUp im Gesicht. Den ersten Monat ist das so geblieben. Da war Sprachkurs und keine Schule mit Einheimischen. Dann ging es für mich nach Blagoevgrad, wo wir eine Schuluniform hatten. Und die war nicht der Superknaller. ;) Ich habe also entschieden, mich mehr zu schminken, Eyeliner zu verwenden und Lippenstift und ich hatte auch das Gefühl, besser dazuzupassen! Das habe ich mir nicht wieder abgewöhnt und ich fühle mich jetzt so wohl, was vor einem halben Jahr undenkbar gewesen wäre. Mein Gewicht hat sich auch verändert, aber naja, darüber will ich jetzt mal lieber nicht nachdenken. Seit Anfang des Jahres habe ich meinen Süßigkeitenkonsum stark verringert. Ich hoffe, das macht sich bald mal bemerkbar, denn diese Veränderung würde ich gerne wieder rückgängig machen..

Eigentlich will ich meine Veränderungen gar nicht bewerten, weil sie eh einfach da sind und ich mir darüber noch ein wenig mehr Gedanken machen möchte.

Wer mich aus Deutschland kennt, weiß, dass ich nicht zu spät komme. Naja. Das bulgarische Leben hat mich einfach stark beeinflusst. Ich bin noch relativ pünktlich im Vergleich zu vielen Bulgaren, aber so richtig ganz geht das nicht mehr. Was auch daran liegt, dass es nicht nötig ist. In meiner alten Schule, die eben Kunstschule war, war fast keiner pünktlich und so bin ich ebenfalls etwas später erschienen. Und wenn ein Treffen mit Freunden um 16:00 ist, was sollte der Grund sein genau dann zu kommen, wenn eh noch keiner da ist? ;)

Gleichzeitig habe ich mein Zeitmanagement aber auch verbessert. In Deutschland musste wegen diesem Pünktlichkeitszeugs immer ein Puffer sein und alles genau geplant sein, was dann doch nicht so lange gedauert hat. Hier denke ich mir morgens, dass ich heute das das und das machen will und dann dahin gehe und anschließend zum Essen wieder da bin. Und es klappt. Es bleibt zwar nicht immer viel Zeit mittendrin, aber diese ungenutzte und ineffektive Zeit ist sowieso verschwendet. Essen und trinken kann man auch in der Straßenbahn und noch irgendein Telefonat kann man an der Kasse erledigen. Hier gibt es aber im Gegensatz zu Deutschland recht viele kleine Läden, was ich so super finde und ich kaufe dort viel lieber als im großen Supermarkt. Die sind voll freundlich und es geht schneller. Teurer ist es auch nicht, wenn man sich ein bisschen auskennt und für kleinere Dinge reicht es allemal!

Vor allem am Anfang gab es ja eine relativ große Sprachbarriere und dann fing es an, dass ich viel verstanden habe, aber nicht wirklich viel sagen konnte. Und dieses nicht viel sagen können, hat mich dahingehend beeinflusst, dass ich viel mehr denke, aber weniger ausspreche als früher. Naja jetzt geht diese Barriere weg, mal sehen wie es am Ende des ATJ sein wird. :)

Die meisten Dinge werde ich wahrscheinlich erst viel später bemerken oder überhaupt nicht, aber das war das Wichtigste, was euch vielleicht interessieren könnte.

Habt eine schöne Woche!

Сузи




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